Sonntag, 2. Februar 2014

DON - The German Gay Magazine 1983 (Heft 2)


DON 2/1983 erscheint im Februar 1983. Die Redaktion unter der Leitung von Gerd Talis (= Gerhard Friede) (siehe auch gay journal) befindet sich in Heidelberg.

  
Links: Es muss (weiter) gespart werden. Vierfarbfotos werden durch sog. Duoton- oder Duplex-Bilder ersetzt - Graustufenfotos, die zusammen mit nur einer Schmuckfarbe gedruckt werden. Solche Zweifarbbilder hatte das Magazin etwa zehn Jahre zuvor oft gedruckt.


Anlass dieses Beitrags von Dirk Strehlau, (Mitglied des 'Arbeitskreis Homosexualität' der Jungdemokraten in NRW und Mitunterzeichner des u.a. in DON veröffentlichten Aufrufs "diesmal F.D.P." wählen) ist der Koalitionsbruch, der in der damaligen BRD hohe politische Wellen schlug.

Hintergrund dieses Beitrags: Am 1. Oktober 1982 wurde Bundeskanzler Helmut Schmidt durch ein konstruktives Misstrauensvortum gestürzt. Nach 13 Jahren Sozialliberale Koalition wechselten Hans-Dietrich Genscher und seine FDP hatten - nur 2 Jahre nachdem die Bürger eine rot-gelbe Koalition (zusammen 53,5%) gewählt hatten - die Seite gewechselt und von der SPD zu CDU/CSU "rübergemacht". Genscher bescherte der Bundesrepublik 16 Jahre lang einen Bundeskanzler Helmut Kohl. Zahlreiche Abgeordnete und Partei-Mitglieder verliessen damals die FDP.

"Im Bundestagswahlkampf 1980 veröffentlichten die Magazine DON, Du & Ich, Gay-Journal usw. eine Wählerinitiative für die F.D.P. mit dem Hinweis, dies sei die einzige der etablierten Parteien, die sich für Lesben und Schwule einsetze. Jetzt, da die F.D.P. den lange geplanten Coup des Koalitionsbruchs in Bonn unter Dach und Fach gebracht hat, da eine konservative Regierung mit rechten Ultras in entscheidenden Positionen wieder für Ruhe und Ordnung sorgen wird, da viele F.D.P. Parteimitglieder die Sinnlosigkeit eines Verbleibs in der F.D.P. erkannt haben und ausgetreten sind, da Gerhart Baum nur noch als Feigenbaum zurückblieb: Jetzt wird es langsam Zeit, Rechenschaft abzulegen, damit so etwas nicht noch einmal passiert ... "


"Beispielgebend für die >Humanistische Union< hat deren niedersächsischer Landesverband in einem zum Jahresende veröffentlichten Memorandum Gründe und Hintergründe aufgezeigt, welche die baldige Fortsetzung der vor mehr als zehn Jahren begonnenen Strafrechtsreform erforderlich machen. Dieses >Memorandum für ein humanes Sexualstrafrecht< prangert vor allem die Sinnlosigkeit der Paragraphen 174, 175, 176, 180 und 182 StGB an, erhebt Bedenken gegen die §§ 183 und 184 StGB - und will durch diese Kritik eine völlige Neugestaltung des Sexual-Strafrechts anregen. Wir halten den Text für eine der wichtigsten Verlautbarungen seit langem, bedauern es aber, ihn nur erheblich gekürzt wiedergeben zu können. DON-Redaktion"



Zum aberhundertsten Mal beschäftigt sich Gerd Talis (= Gerhard Friede) (in immer neuen Variationen) mit der Schwulenbewegung. " ... Hat sie jemals bestanden? Gab es da jemals zündende Ideen, die mitgerissen hätten? Nein: Idologien ... "

Mehrfach - u.a. in DON 9/1982 und DON 1/1983 - habe ich >Talis falsche Themensetzung< erwähnt und auf die absackende Verkaufsauflage hingewiesen. Mittlerweile brennen dem Verleger Henry Ferling sämtliche Birnen durch. Alles Bitten, Flehen und Werben bei seinem Redakteur Gerd Talis (= Gerhard Friede), sich endlich der Zeitschrift DON, vor allem jedoch ihrer Leser zu widmen, treffen in Heidelberg auf taube Ohren. (Das ist allerdings nur einer von mehreren Streitpunkten zwischen Verleger und Redakteur.) 

Da es Ferling nicht liegt, seinen freiberuflichen DON-Redakteur holterdipolter herauszuwerfen, bittet er einen befreundeten bekannten Journalisten und Zeitschriftenverleger um eine Analyse der letzten drei DON-Jahrgänge. 

Eine Kopie des Original-Briefes dieser Anlayse ist in meinem Besitz. Da sie die Situation, in der sich das DON-Magazin befindet, gut charakterisiert, erscheint dieser Brief als nächster Blog-Eintrag.