Mittwoch, 6. November 2013

DON - The German Gay Magazine 1981 (Heft 8)


DON 8/1981 erscheint im August 1981. Die Redaktion unter der Leitung von Gerd Talis (siehe auch gay journal) befindet sich in Heidelberg.



"An die Verbrechen, die unter der NS-Diktatur homosexuellen Menschen angetan worden sind, erinnern die Verfasser des folgenden Aufrufs. Das bittere Wort, nach dem für die Homosexuellen das "Dritte Reich" noch nicht vorbei sei, lasse sie nicht unberührt ... "

Erstunterzeichner, s. letzter Absatz:
Farbfoto rechte Seite: Mike Arlen


17.-21. Juni 1981, 19. Evangelischer Kirchentag, Hamburg, Motto "Fürchte dich nicht"

Eindrücke von der Hamburger Schwulen- und Lesbenwoche. 16. Juni 1981:  " ... das Auditorium Maximum der Uni Hamburg ... füllt sich langsam mit ungewöhnlichem, weil nicht-studentischem Publikum: schwule Männer in der Überzahl, etliche Frauen, wenig Heterosexuelle. Thema des Abends:§ 175 - Unrecht ohne Ende. Es ist unangenehm halbvoll, 'nur' 800 mögen es sein, nicht überraschend, der Kirchentag beginnt ja erst am nächsten Tag ... "


* Homos auf dem Kirchentag: Das Kreuz mit den Parteien
* Die finnische Regierung verstösst mit ihrer Behandlung von Schwulen gegen die Schlussakte der UN über Menschenrechte
* Weisses Haus dementiert US-Präsident Ronald Reagans Anti-Gay-Äusserungen
* Am 12.6.1981 eröffnet in Hamburg der schwule Buchladen "Männerschwarm"
* Norwegen berät einen Gesetzentwurf, der Diskriminierung Homosexueller strafbar machen würde
* "Mehrere Hundert schwule und lesbische Juden ... nahmen an ihrer 6. internationalen Konferenz ... in Philadelphia teil ... "
* Bekanntes katholisches Geschwafel: Die Kirche muss sich " ... mit Anstand um eine vernünftige Sinngebung des Grenzfalles Homosexualität bemühen."


Interessenten stelle ich eine lesbar grosse Bilddatei dieser Seite zur Verfügung.


Linkes Farbfoto: Manfred Rudat


So sicher wie der Hase zu Ostern, tauchte in den Homo-Publikationen der Nachkriegsjahrzehnte regelmässig das Schwulen-Idol Zarah Leander  auf. Der während der Nazi-Diktatur vom Massenmörder Hitler verehrte, umjubelte, höchstbezahlte weibliche Filmstar Nazi-Deutschlands wurde von den schwulen Schreibern ausschliesslich im Tenor hin- und hergerissener Homo-Verzückung gefeiert ... wie auch in diesem Nachruf, der ohne ein einziges kritisches Wort, dafür aber mit grossformatigen Glamourbild glänzt.

Anstelle des ebenso daherjubelnden, harmlos-unkritischen Wikipedia-Eintrages setze ich hier den Link zu einem Beitrag in DIE WELT vom 14.3.2007: Die grosse Lüge der Zarah Leander

BUECHER

Über die niemals zu irgend einer Bedeutung, geschweige denn erwähnenswerten Auflage, gelangte Modezeitschrift Der Mann:
"... Acht Seiten hat >Der Mann< diesem unserem Thema in einem Sonderheft 'Special' eingeräumt. Eine der wenigen 'normalen' Zeitschriften, die in letzter Zeit einmal objektiv, rein sachlich und vorurteilsfrei über uns, die Homosexuellen, berichtet hat."
Auf dem Titel hat >Der Mann< das Homothema dann aber lieber nicht erwähnt.

Auch Du, Cäsar... "... Der Inhalt umfasst die grossen Leitfiguren von der Antike, der Renaissance bis in die Gegenwart, von Plato, Alexander, Cäsar, Leonardo, Michelangelo, Friedrich II, Ludwig II bis Krupp, Röhm, von Cramm, Gide, Cocteau, Genet, die Thomas-Mann-Familie [!] und Gustav Gründgens."

Der Eigene "des Berliner Buchhändlers und Schriftstellers Adolf Brand (1874 - 1945) erschien erstmals im Jahre 1896 und wurde unter dem Druck des Nationalsozialismus Ende 1931 eingestellt. Nun hat der Publizist und Literaturwissenschaftler Joachim S. Hohmann (der Link führt zu DON 3/1977) dieses dokumentarische Lebenswerk ... wieder zusammengetragen und um zusätzliches Bild- und Textmaterial sowie faktenreiche Essays erweitert ... "
Erschienen im Foerster-Verlag Frankfurt/Berlin (siehe Kurt-Joachim Foerster)